ErziehungsZwang - ZwangsErziehung

Erziehung stellt sich offenbar für jede Gesellschaft als unverzichtbar dar. Auch wenn die jeweiligen
Idealvorstellungen und Begründungen differieren, der Erziehungszwang wird kaum in Frage gestellt. In Kontexten der Jugendhilfe wurde und wird dieser zum Teil in Zwangserziehung übersetzt - als Erziehung gedacht; von den betroffenen Kindern und Jugendlichen als Zwang und Repression erfahren.

Mit der Veranstaltungsreihe wird Zwangserziehung im Alltag von Jugendhilfe bzw. in der Heimerziehung in unterschiedlichen Systemen thematisiert.

Der Schwerpunkt DDR-Jugendhilfe/Heimerziehung wird anhand einer Ausstellung der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau veranschaulicht. Diese wird vom 05.10. bis zum 16.10.20 im Untergeschoss der Goethe Galerie präsentiert.

Zudem geht es um die Heimerziehung der 1950er bis 1980er Jahre der BRD sowie um die kritische Auseinandersetzung mit Zwangselementen in Erziehungshilfen heute. Immer noch werden Maßnahmen und Techniken (z.B. Time-Out-Räume, starre Stufensysteme) im pädagogischen Alltag angewendet. Diese zielen vorgeblich auf Entwicklungsförderung, resultieren aber mehr oder weniger subtil in Disziplinierung und Anpassung.

Zu den verschiedenen Themen werden im Kino im Schillerhof an vier Abenden Dokumentar- und Spielfilme gezeigt, die öffentliche (Erziehungs-) Maßnahmen ganz unterschiedlich aufgreifen. Dazu finden jeweils Filmgespräche mit Gästen statt.

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